Der Verbandstag des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) am heutigen Dienstag, den 9. Juni 2020 wird die Entscheidung über das Vorgehen mit der Saison 2019/2020 bringen. „Bremen hat sich bereits für den Abbruch entschieden. Den planen auch fast alle anderen Landesverbände. Nur Thüringen ist noch unentschlossen“, sagt SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn vor dem Verbandstag in der Saarbrücker Zeitung. Vieles deutet derzeit darauf hin, dass die Saison im SFV-Gebiet abgebrochen wird, dennoch gibt es auch Anträge, die eine andere Vorgehensweise vorsehen, wie auch beispielsweise der Antrag des ATSV Saarbrücken, der heißt diskutiert wurde.
„Aus unserer Sicht ist es sinnfrei, eine Fußball-Saison im Zuge einer Pandemie abzubrechen, wo doch noch gar nicht klar ist, dass eine neue Saison bis zum Ende der Pandemie gestartet werden kann“, sagt Jochen Six, Vorstandsmitglied des Kreisligisten ATSV Saarbrücken in der Saarbrücker Zeitung. „Natürlich muss man dabei in Kauf nehmen, mit einem anteilig veränderten Mannschaftsbild anzutreten, wenn aktuell anvisierte Spielerwechsel im Sommer vollzogen würden. Jedenfalls könnte man auf eine zweite Corona-Welle flexibel reagieren und hätte genug Zeit zur Verfügung, um erneut den Spielbetrieb auszusetzen. Und man hätte am Ende eine sportliche Entscheidung.“
„Der Verband gab vier Alternativen an, und drei davon hatten als Ausgangspunkt den Abbruch der Saison. Dass dabei eine Mehrheit für den Abbruch herauskommt, ist doch logisch. Die erste Frage des Verbandes hätte lauten müssen: Abbruch oder Weiterspielen? Dieses Ergebnis wäre doch interessant gewesen und hätte die grundsätzliche Haltung der Vereine widergespiegelt“, sagt das ATSV-Vorstandsmitglied.
Andreas Schwinn, der Geschäftsführer des SFV, erklärte dazu: „Die erste Umfrage bei uns diente nur der Meinungsbildung, mehr nicht. Die Entscheidung, wie es mit der Saison weitergehen soll, treffen die Vereine am Dienstag ganz allein. Es stehen genügend Szenarien zur Auswahl. Die Vereine werden davor auch entscheiden, wie abgestimmt wird.“ Das Abstimmungs-Szenario steht noch nicht fest. Möglich wäre beispielsweise ein Direktwahlverfahren ähnlich der Bürgermeisterwahl: Alle Anträge stehen zur Wahl. Bekommt ein Antrag mehr als 50 Prozent der Stimmen, hat dieser gewonnen. Ansonsten kommt es zwischen den beiden Anträgen mit den meisten Stimmen zur Stichwahl.