Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer: Ein erster Corona-Impfstoff steht in den Startlöchern: Unter dem Namen BNT162b2 planen das deutsche Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer die Zulassung eines Corona-Impfstoffes anzugehen. Die Hoffnungen sind groß und natürlich werden auch die Fußball aufhorchen: Könnte der neue Impfstoff die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen schnell zu Ende gehen lassen?
Zunächst ist klarzustellen, dass es noch viele Fragezeichen bezüglich des Wunder-Impfstoffes gibt: Unklar ist beispielswiese, ob der Impfstoff in verschiedenen Gruppen - insbesondere Risikogruppen wie älteren Menschen - gleichermaßen effizient wirkt [1]. Außerdem lässt sich nicht sagen, wie verlässlich der Impfstoffkandidat Ansteckungen mit dem Virus verhindert und somit dessen breite Ausbreitung eindämmen würde [2]. Die Prüfung des Impfstoffs ist zudem noch lange nicht abgeschlossen, die bisherigen Daten sind lediglich die Daten die für eine Notfallzulassung in den USA benötigt werden [3].
Das WDR-Wissenschaftsmagazin QUARKS [4] beschäftigte sich derweil mit den Zeitskalen, mit denen man bei der Einführung des Impfstoffes rechnen muss und geht davon aus, dass Anfang 2021 zunächst Risikogruppen und medizinisches Personal geimpft werden, dann könnten sytemrelevante Berufe folgen. Erst danach würden jüngere Menschen ohne Vorerkrankung folgen. Knapp 70% der Deutschen sind bereit sich impfen zu lassen, wenn die Schutzwirkung der Impfung groß genug ist, würde dies genügen um die Ausbreitung des Virus einzudämmen [4]. Ein Durchimpfen der Bevölkerung würde dennoch Zeit in Anspruch nehmen: Laut QUARKS [4] können optimistisch gerechnet 60.000 Menschen pro Tag geimpft werden, eine Herdenimmunität würde also nicht vor Januar 2024 erreicht.
Zusammengefast heißt das: Wir müssen uns auch mit Impfstoff wohl noch lange mit Abstandsgeboten und Masken beschäftigen und sollten nicht auf zu kurzen Zeitskalen oder gar mit Wundern rechnen. Hygienekonzepte werden noch lange Bestandteile unseres Alltags sein auch in gerade im Amateursport im Allgemeinen und im Fußball im Speziellen.
Quelle:
[1]
tagesschau.de
[2]
spiegel.de
[3]
FAZ
[4]
Quarks