Als wäre die Aufstiegsituation in den Bliestal-Ligen ob der anstehenden Relegation nicht schon kompliziert genug, gibt es nun ein zusätzliches Fragezeichen: Die SpVgg Einöd-Ingweiler II ging am Wochenende als Meister der Kreisliga A Saarpfalz durchs Ziel. Schon am Sonntag wurde aber bekannt, dass der Meister aus personellen Gründen auf den Aufstieg in die Bezirksliga Homburg verzichten wolle, was wiederum beim Vizemeister des SV Bexbach zu spontanem aber, wie sich herausstellen sollte verfrühtem Jubel führte. Der SV Bexbach hoffte, dass man, obwohl man eigentlich der Bezirksliga Neunkirchen zugeordnet ist, den Platz Einöd-Ingweilers in der Bezirksliga Homburg würde einnehmen könnte.
Die Situation ist aber rechtlich eine andere: Gemäß den amtlichen Mitteilung des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) 02/2018 gibt es eine klare Frist für den Aufstiegsverzicht: "Verzichtet der Meister auf den Aufstieg oder ist er in der nächsthöheren Liga bereits mit einer Mannschaft im Spielbetrieb vertreten, so kann der Vizemeister aus dieser Liga direkt aufsteigen. Verzichtet einer der Vereine, so muss das spätestens bis zum 16. Mai 2019 der Geschäftsstelle in Saarbrücken schriftlich per EPostfach bekannt gemacht sein.", heißt es dort. Der SFV teilte nun mit, dass diese Frist nicht eingehalten wurde und daher ein Verzicht auf den Aufstieg seitens der SpVgg Einöd-Ingweiler II nicht möglich ist.
Die Folge: Der SV Bexbach nimmt definitiv an der Relegationsrunde um den Bezirksliga-Aufstieg teil und spielt dort am Mittwoch, den 29. Mai 2019 um 19:00 Uhr (in Fürth) im Viertelfinale gegen den 1. FC Niederkirchen (Zweiter Kreisliga A Blies). Auch heißt es, würde der SV Bexbach definitiv in die Bezirksliga Neunkirchen aufsteigen.
In Bexbach hat man sich also im wahrsten Sinne des Wortes zu früh gefreut: „Aufgrund des eigentlich bereits sicher geglaubten Aufstiegs fehlen mir jetzt vier Mann. Die Siegchancen sehe ich bei 50 Prozent“, erklärt Bexbachs Spielertrainer Michael Blatt in der Saarbrücker Zeitung.
Auch Einöds Trainer Fabian Kracke ist mit der Situation unzufrieden. „Wir sind aus allen Wolken gefallen und werden sämtliche Schritte prüfen. Dann werden wir sehen, ob eine Strafe in Frage kommt. Jedenfalls wollen wir mit einem mutwilligen Aufstieg nicht die Gesamtstatik vom Verein hier gefährden“, so Kracke.
Auch in der Bezirksliga Homburg blickt man natürlich gespannt auf die Situation rund um die SpVgg Einöd-Ingweiler II und den SV Bexbach, hängt doch die Zahl der Absteiger unmittelbar von der Zahl der Aufsteiger aus den Kreisligen A ab. Erneut gibt es also eine kuriose Situation im Aufstiegskampf. Schon im Vorjahr hatte der SSV Wellesweiler als Meister der Kreisliga A Saarpfalz auf den Aufstieg verzichtet.